Im Gespräch mit pom+

v.l.n.r.: Mirjam Fischinger, Heinz Specker, Martin Boda.

Ein starker Partner an unserer Seite

Das Schweizer Beratungsunternehmen pom+ mit Sitz u.a. in Zürich war für uns als Bauherrentreuhand von Anfang an in den Machbarkeits-/ und Planungsprozess für das Flamingo Kinderhospiz involviert. Im Verlauf der letzten drei Jahre, von der Planung bis zur Realisierung, hat sich eine intensive und sehr positive Zusammenarbeit entwickelt.

Ein Kinderhospiz hat sehr spezifische Bedürfnisse – von der Raumaufteilung für Familien bis hin zu besonderen Anforderungen für die Spezialisierte Pädiatrische Palliative Care. Hinzu kommen die Herausforderungen in der Finanzierung für den Bau einerseits, wie auch für den späteren Betrieb.

Erfahren Sie mehr über die wichtige Zusammenarbeit mit pom+

Was sind die inhaltlichen Hauptelemente ihres Bauherrentreuhandmandates bei diesem Projekt?

pom+ wurde als treuhänderische Vertretung der Bauherrschaft ab der Vorstudie über die gesamte Planungsphase bis zur Inbetriebnahme beauftragt. Unsere Aufgabe besteht darin, die Bauherrschaft in strategischen, prozessualen und baurelevanten Fragen fachlich zu beraten, verständliche Entscheidungsgrundlagen aufzubereiten und so auch Personen ohne baulichen Hintergrund eine fundierte Mitwirkung zu ermöglichen. Darüber hinaus überwachen wir die Planung und Umsetzung und greifen bei Bedarf im Sinne der Bauherrschaft aktiv ins Projektgeschehen ein. Eine weitere wichtige Funktion ist die unabhängige Prüfung jeder vom Generalplaner freigegebenen Rechnung auf Korrektheit und Übereinstimmung mit dem Werkvertrag und dem Projektfortschritt, bevor diese in den Zahlungsprozess und die weiteren Freigaben kommt.

Wo sehen Sie Besonderheiten ihrer Unterstützung und Beratung?

Die Besonderheit und gleichzeitig auch die Attraktivität des Mandats bestand insbesondere darin, dass es alle Phasen eines Bauprojektes beinhaltete und daher auch alle bauherrenseitigen Kompetenzen erforderte. Dies begann mit ersten strategischen und betrieblichen Studien und führte über die Standortsuche und Schliessung eines Baurechtsvertrags mit der römisch-katholischen Kirchgemeinde Dübendorf zur engen Abstimmung mit der politischen Gemeinde Fällanden und dann in der Planung und Ausführung zur intensiven Zusammenarbeit mit dem Generalplanungsteam unter der Leitung von apb architekten ag aus Uster.

Welche Konzepte und Aufgaben in den Bereichen Bau, Betrieb und Nutzung waren ihrer Ansicht nach besonders komplex?

Das Kinderhospiz ist zwar in seiner Grösse ein überschaubares Bauvorhaben, stellt jedoch aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Nutzungen hohe Anforderungen an die Planung. Unter einem Dach sollen Funktionen vereint werden, die sowohl den besonderen Bedürfnissen schwerkranker Kinder und ihrer Familien gerecht werden als auch funktionale, pflegerische, emotionale und gestalterische Ansprüche in ausgewogener Weise miteinander verbinden.

Letztlich sollte ein «zu Hause» mit familiärem Charakter entstehen, in welchem gleichzeitig die Bedingungen für einen möglichst optimaler Betrieb erfüllt werden sollen

Worin lagen die grössten Herausforderungen im Rahmen ihres Mandates und was war besonders anspruchsvoll?

Da es sich beim Kinderhospiz um eine in der Schweiz bislang einzigartige Institution handelt, stellte das Projekt für alle Beteiligten Neuland dar – sowohl in konzeptioneller als auch in operativer Hinsicht. Die Herausforderung bestand darin, gemeinsam mit der Bauherrschaft und den Planern Lösungen zu entwickeln, die durch den Abgleich zwischen Referenzprojekten aus dem benachbarten Ausland und den Ansprüchen für einen Betrieb in der Schweiz höchste Ansprüche an Qualität, Sicherheit und Empathie erfüllen.

Unterscheidet sich dieses Mandat gegenüber anderen und was hat Ihre Arbeit besonders gemacht?

Dieses Mandat unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von klassischen Projekten – insbesondere durch das aussergewöhnliche Engagement der Bauherrschaft. Diese setzt sich nahezu vollständig aus Personen zusammen, die das Projekt ehrenamtlich und mit grosser persönlicher Hingabe vorantreiben. Diese spürbare Motivation überträgt sich unmittelbar auf alle Projektbeteiligten und schafft eine besondere Atmosphäre der Zusammenarbeit. Für alle Beteiligten ist das Kinderhospiz weit mehr als ein Bauprojekt – es ist ein Herzensanliegen, dem mit grosser Sorgfalt, Respekt und Begeisterung begegnet wird. 

Heinz Specker, Stiftungsrat und Projektleitung Bau im Gespräch mit pom+: Mirjam Fischinger, MSc. Bauingenieurwesen, ETH Zürich und Martin Boda, Dipl. Arch. ETH SIA, NDS BWI ETH.